17.03.2024 Wanderung im Naturschutzgebiet Unteres Remstal

Wir laufen vom S-Bahnhof Hohenacker auf einem Naturweg zwischen Ortsrand und Kleingärten hinunter zur Rems. In beginnender oder voller Blüte stehen Forsythien, wilde Pflaumen, Aprikosen, Schlehen, Osterglocken, Tulpen und Gänseblümchen. Die Knospen von Kastanien und Ahorn platzen auf. 

In der Nähe der Einmündung des Erbachs kommen wir an die Rems, wenden uns nach rechts und machen auf einem Wiesenpfad einen Abstecher zum Stau der Rems, an dem die Ableitung des Kanals zur Hegnacher Mühle erfolgt.

Jenseits der Rems auf 30 m hohem bewaldetem Hang liegt der Ortsrand von Hegnach. Entlang der Rems stehen mächtige Auenbäume und Sträucher, in deren noch lichtem Schatten blühen Lerchensporn, Skorbutskraut, Anemonen und Lenzrosen (verwandt mit den Christrosen). Unsere besondere Entdeckung sind die Blüten der Gewöhnlichen Schuppenwurz, Den weiten Mäandern der Rems folgend geht es vorbei an der Hegnacher Mühle zur Remsmühle. Hier ist ein hoher Stau zum Bereiben der Mühle und eines kleinen E-Werkes. Über eine Brücke führt eine Straße nach Hegnach. Im Wald auf dem rechten Hang erkennen aufmerksame Beobachter überwucherte Weinbergmauern und Staffeln. Der Weinbau wurde hier in den 1950er-Jahren wegen der mühsam zu bearbeitenden Steillage aufgegeben. In siebzig Jahren eroberte sich die Natur die Kulturfläche und es entstand ein artenreicher Wald.

Wir laufen weiter rechts der Rems und kommen an einen alten Steinbruch im Oberen Muschelkalk. Seine Wände sind bis 30 m hoch. Auf Felsbändern sind Nistplätze von Uhus, Wanderfalken und Kolkraben. In Tümpeln, Schotter- und Steinhaufen sind Laichplätze und Lebensräume für Frösche, Kröten, Unken, Molche, Salamander und Eidechsen. Und da das Gelände abgesperrt ist, behaupten sich dort viele besondere und seltene Pflanzen.

Nach kurzem Weg erreichen wir Neckarrems und kehren dort in einem stylischen Lokal ein.

Ohne über Straßen gehen zu müssen, gelangen wir auf einem am Neckarufer schwimmenden Steg zum Neckarstrand, die für die Remstal Gartenschau 2019 angelegt wurden. Zwei imposante, gläsern gedeckte Fußgängerbrücken kreuzen die Rems und den Neckar und führen uns zur Endhaltestelle der U12 in Neckargröningen.

Ein Dank an die Wanderführer Renate und Eberhard für einen erlebnisreichen Tag. (Sieghard P.)

Gewöhnliche Schuppenwurz

Beobachtung bei der Wanderung an der Rems.

Die Gewöhnliche Schuppenwurz bezeichnet man auch als „heimlichen Bewohner“ des Waldes, weil sie erst nach 10 bis 14 Jahren nur von März bis Mai und nur mit ihrer Blüte zu sehen ist. Das sind dichte Trauben von weißlich-rosa bis rosa-lila Glöckchen, die nach einer Seite ausgerichtet sind, an Stängeln bis 25 cm. Sie hat nur kleine schuppenförmige Blätter und nach verschiedenen Quellen kaum oder kein Chlorophyll. Sie ist Vollschmarotzer auf den Wurzeln von Haseln, Erlen, Pappeln, Weiden und Buchen. Ihr Rhizom ist weit verzweigt über mehrere Meter und kann fünf Kilogramm erreichen. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten, meist Bienen und Hummeln aber auch durch den Wind. In ungünstigen Jahren kann es auch unterirdisch zur Bestäubung kommen, ohne dass sich die Blüten öffnen. Die Samen sind reichlich, weil fast jede Blüte fruchtet. Sie werden durch Ameisen, Wind und Wasser verbreitet. Sie müssen näher als ein Zentimeter an der Wurzel der Wirtspflanze liegen, um andocken zu können. Mit speziellen Saugorganen zieht der Keimling den Saft aus der Wirtspflanze.

Die Gewöhnliche Schuppenwurz kommt in ganz Deutschland vor in Höhen bis zu 1550 m, in den Pyrenäen, in Nordtirol und in Frankreich in Höhen von 1400 bis 1600 m. Sie gilt nicht als gefährdet.

(Text nach Studium vieler Informationsquellen frei formuliert. (Sieghard P.)

18.02.2024 Besenwanderung zum “Michels Gauder Besen“

Bei gutem Wetter fuhren 21 Wanderfreudige mit dem Bus nach Degerloch, um nach einem gemächlichen Spaziergang über die Löwenstraße, Waldau, Bopserwald, Haigst  dann hinauf zur Alten Weinsteige und schließlich durch die Freischützstraße den Zielpunkt Meistersingerstraße zu erreichen. In den urigen Räumen von "Michels Gauder Besen" war für uns reserviert. Dicht beieinander hockend kam jeder auf seine kulinarischen Kosten. Dank eines geduldig wartenden Busfahrers kehrten wir in guter Stimmung nach Filderstadt zurück. Danke unseren Wanderführern Hanny und Günter für diesen gelungenen Sonntag. (Angelika F.)

 

17.-21.09.2023 Erlebnisreiche Jahresausfahrt nach Salzburg

Im September fand die Jahresausfahrt der OG Filder der Naturfreunde nach Salzburg statt. Schon im Zug erhielten wir eine Kurzinformation zur Geschichte dieser hochinteressanten Stadt. Untergebracht waren wir im JUFA-Hotel am Rande der Altstadt und mit herrlichem Blick auf die Festung Hohensalzburg. Am Nachmittag des Ankunftstages machten wir einen ersten Stadtrundgang mit Stadtführung unserer Reiseleiter.

 

Salzburg 17.09.2023

Am nächsten Tag unternahmen wir einen Spaziergang in den berühmten Mirabellengarten und auf den Mönchsberg mit einem wunderbaren Ausblick auf die Stadt. Ein besonderes Erlebnis war die Dampferfahrt auf der Salzach, weil unser Schiff, gelenkt von einer sprachkundigen Kapitänin, zum Schluss auf der Salzach Walzer tanzte. Viel Vergnügen bereitete uns trotz Nieselregens der Besuch des Lustschlösschens Hellbrunn mit seinen interessanten Wasserspielen. Man musste vor den versteckten Wasserstrahlen auf der Hut sein, die meisten unserer Gruppe hat es dann doch auch einmal getroffen.

Salzburg 17.09.2023

 

Salzburg 18.09.2023 / 2

Am nächsten Tag ging es mit der Zahnradbahn auf die Hohensalzburg. Dort lauschten wir der den Worten eines stolzen Salzburgers in einer historisch hervorragenden Führung, in der er uns die Geschichte der Stadt sowie die Bedeutung der verschiedenen Fürstbischöfe vermittelte. Der Nachmittag war zur freien Verfügung, viele besuchten das Geburts- und Wohnhaus von Wolfgang Amadeus Mozart oder machten einen Stadtbummel durch die Getreidegasse oder besichtigten den Dom. Die österreichische Küche konnten wir in besonders ausgewählten Gaststätten in Salzburg genießen, Salzburger Nockerln und Kaiserschmarren standen hoch im Kurs, das Wiener Schnitzel durfte natürlich auch nicht fehlen.

Salzburg 19.09.2023

Bei herrlichem Spätsommerwetter brachen wir am letzten Tag auf zu einer Rundwanderung auf, es ging auf den Gaisberg, den Hausberg von Salzburg. In einem überfüllten Bus gelangten wir auf die ca. 1000 Meter hoch gelegene Zistelalm, dort begann die Randwanderung mit herrlichen Ausblicken auf die Berchtesgadener Berge und das Salzburger Land.  Auf der Gaisbergspitze wurde dann Mittag gegessen in schönster Herbstsonne bei Kohlmeyer.

Salzburg 20.09.2023

 Im Augustinerkeller, einem traditionellen Biergartenlokal, wurde das Abschiedsessen eingenommen. Der Vorsitzende der Naturfreunde, Herbert Knienieder dankte dabei den beiden Reiseleitern, Monika und Willi Braun, die Mitglieder der Ortsgruppe sind, für Ihre hervorragende Organisation und ihr großes Engagement. Am nächsten Morgen konnte die Gruppe zufrieden mit so vielen und unterschiedlichen Erlebnissen wieder die Heimfahrt antreten und sich auf das Abenteuer Deutsche Bundesbahn einlassen.

Reinhard K.

Salzburg 20.-21.09.2023

 

28.01.2024 Ausstellung American Dreams im  Haus der Geschichte

Eine 20-köpfige Gruppe der Ortsgruppe der Naturfreunde Filder fuhr am letzten Sonntag im Januar mit Bus und U-Bahn zum Haus der Geschichte in Stuttgart. Dort erwartete uns eine kompetente Führung durch die Ausstellung. Weshalb sind verschiedene Menschen aus Baden-Württemberg früher vom „Musterländle“ ausgewandert? Zum Zeitpunkt der damaligen Auswanderung gab es noch ein Großherzogtum Baden und ein Königreich Württemberg. Interessant war die Darstellung, dass die Menschen aus ganz unterschiedlichen Gründen und Motiven ausgewandert sind. Zum einen war es die Armut, man erhoffte sich im „Gelobten Land“ ein besseres Leben. Es waren wirtschaftliche Gründe, dies wird heute den Migranten in Deutschland oft vorgeworfen. Dann gab es religiöse Gründe wie beim radikalen Pietisten Johann Georg Rapp aus dem Heckengäu, der in den USA wiederum religiöse Siedlungen aufbaute. Und dann gab es die Gruppe der politisch Aktiven aus Württemberg wie beispielsweise die Kommunistin Anna Nill aus Mössingen sowie aus Baden der Revolutionäre, den Kämpfern für Freiheit und Demokratie, allen voran Friedrich Hecker. Sie haben sich nicht nur in den USA niedergelassen, sondern auch die dortige Freiheitsbewegung und den späteren Präsidenten George Washington aktiv unterstützt. Und dann gab es einfach auch Abenteurer, die ihr Glück in der neuen Welt suchten. Dokumentiert sind in der Ausstellung vor allem die in den USA Erfolgreichen, weniger Informationen stehen über die Gescheiterten zur Verfügung. Wirtschaftlich erfolgreich waren vor allem auch Tüftler aus Württemberg, die durch ein Patent oder neue Anbaumethoden bestehen konnten und auch reich wurden.

Aus heutiger Sicht erschreckend ist die Unsensibilität und Brutalität, mit der die Ureinwohner von ihrem Land vertrieben wurden. Aber nicht immer ging das gut, wie das Beispiel der Familie Fink, die aus der Nähe von Ulm kam. zeigt, die bei den Kämpfen ums Leben kam. Aber nicht zu allen Zeiten haben die USA die Einwanderer mit offenen Armen empfangen. Während der Zeit des Nationalismus gab es nur ein begrenztes Kontingent für Einwanderer, heute werden massive Bollwerke gegen die Einwanderer aus Lateinamerika errichtet. Zum Schluss der Ausstellung wird die Aufmerksamkeit auf die Probleme der heutigen Migration in Deutschland gerichtet. Die Erkenntnis ist, dass es Migration zu allen Zeiten und in fast allen Ländern gegeben hat.

Nach dem Mittagessen in Carls Brauhaus wurde noch vor der Rückfahrt die neu eröffnete Calwer Passage besichtigt.

Dank für diesen interessanten Sonntag gebührt den Wanderführern Erika und Günter Weber. (Reinhard K.)

 

02.09.2023 Historische Jubiläumswanderung - 100 Jahre Boßlerhaus

Am 2. September 1923 wurde das Haus eingeweiht, ungefähr 3.500 Menschen waren dabei. Am 2. September 2023 erinnerte die 18 km lange Jubiläumswanderung von Göppingen zum Boßlerhaus an dieses Ereignis. Die Filder-NaturFreunde gingen den letzten Teil der Strecke gemeinsam mit den Göppinger NaturFreunden und Teilnehmern weiterer Ortsgruppen hinauf zum Boßler. Am Haus hatte die Ortsgruppe GP eine Jubiläumsfeier auf die Beine gestellt mit Musik, Grußworten und Berichten von Zeitzeugen. Sie konnten darüber erzählen was mit dem Haus während der Enteignung durch die Nazis geschah. Auch für gutes Essen war gesorgt. Die Gruibinger Brauerei hatte sogar ein Jubiläumsbier hergestellt. Darüber hinaus sorgten das gute Wetter und die phänomenale Aussicht auf die Dreikaiserberge für ein rundum gelungenes Fest. (Herbert K.)